11Sept
2013

Lost in the middle of nowhere!

Wie es gestern dazu kam und wie wir die Situation gemeistert haben, folgt im Verlauf dieses Blogs.

Bevor ich aber darauf näher eingehe, lasse ich erstmal die vorherigen Tage Revue passieren.

Nachdem ich bis Ende letzter Woche noch immer von den ganzen neuen Eindrücken geflasht war und ausschließlich auch nur diese in meinem letzten Blog geschildert habe, ohne dabei näher auf einzelne Erlebnisse einzugehen, will ich das jetzt nachholen. Mittlerweile hab ich mich gefangen und mir ist das Gesamte nun völlig bewusst. 18.000 km, von jeglichen deutschen Freunden und Familie entfernt. Und das für mindestens ein halbes Jahr. Ja, dafür habe ich mich entschieden!

Steve war so nett und hat ja bereits schon einiges zusammengefasst.

Doch seit seinem Eintrag hat sich schon wieder viel getan!

Bereits am Samstag stand schon unsere erste „Trennung“ bevor, auch wenn diese nur sechs Stunden andauerte. Steve zog es nach Devonport, ein kleiner Vorort, der am besten mit der Fähre zu erreichen ist, wo er mit einer Schülerin aus seiner alten Schule verabredet war.

Ich wanderte Richtung One Tree Hill, ein weiterer Vulkan, von denen es in Auckland insgesamt 50 Stück gibt. Von der Spitze aus wollte ich ein paar schöne Fotos schießen.

Doch das Wetter machte mir einen gehörigen Strich durch Rechnung! Als ich nach 1,5 Stunden Fußmarsch gerade die ersten Schritte machen wollte, um den Gipfel zu erklimmen, fing der Regen an. Super, oder?! Nicht nur die Erkenntnis, dass das Schießen von guten Fotos bei dem miserablen Wetter unmöglich war, sondern auch, dass ich den ganzen Weg umsonst zurückgelegt hatte, versetzte mich in ziemlich schlechte Laune.

Also kehrte ich dem Vulkan den Rücken zu, nahm meine Beine in die Hand und ging zurück zum Hostel.

Neuer Tag, neues Glück!

Glück hatten wir allerdings am Tag darauf! Nämlich nach einem kurzen und erfolgreichen E-Mail-Austausch mit einer Farm. Denn – Trommerwirbel – ab Sonntag geht’s raus aus Auckland und Richtung Südwesten nach Raglan. So sparen wir uns für einen kleinen Zeitraum Unterkunft und Essen, was bei diesen weitestgehend übertriebenen Preisen für Lebensmittel, einfach wie gerufen kommt. Ein bisschen Farmarbeit im Gegenzug dafür wird uns, denke ich, nicht schaden! Im Gegenteil sogar. Uns bzw. auf jeden Fall mich werden einige Eindrücke für die Zukunft prägen, da bin ich mir sicher.

Ihr werdet euch bestimmt fragen, wie es nun zu dieser Überschrift kam?

Alles fing am gestrigen Dienstag mit einer Fährfahrt nach Rangitoto Island an, einer unbesiedelten, bewaldeten Insel ein Stück weit von Auckland entfernt. Die Insel ist eigentlich wie auch so relativ alles andere hier ein erloschener Vulkan.

Nachdem wir ziemlich schnell den Gipfel erklommen haben und dort wieder einen einzigartigen Ausblick genießen durften, ging es wieder runter.

Die nächste und auch gleichzeitig die letzte Fähre legte erst um 15:30 Uhr ab und wir hatten noch volle 2 Stunden Zeit. Doch was nun? Genau, ein abgelegener Pfad, auf dem uns ein Traveller aus Michigan Gesellschaft leistete, war jetzt genau das Richtige für uns. Und nein! Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, wohin genau uns dieser Pfad führte und wie lange wir wieder zurück zur Ablegestelle brauchten. Also ging es auf, durch den tiefsten Wald, bis wir zurück auf einen befestigten Weg gelangten. Das nächste Schild zeigte uns noch 1,5 Stunden Fußmarsch zurück an. Halt! Uhrenvergleich! Genau 14:30 Uhr. Könnte knapp werden. „Gewaltmarsch“ hieß jetzt das Motto! Links, rechts, links, rechts … und das in einem schönen Tempo.

Letztendlich sind wir dann doch noch rechtzeitig angekommen. Naja, wäre bestimmt reizend gewesen, eine Nacht auf einer Insel zu verbringen, auf der es nichts als Bäume und Steine gibt.

Heute lassen wir es im Vergleich zu gestern ruhiger angehen. Mal schauen, was wir in den letzten Tagen in Auckland noch so erleben. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren!

See you!

Euer

Dieter

P.S.: Kommentare sind ganz offiziell erwünscht!